Ein Selbstversuch
Zwar eher ein BDSM-Thema trotzdem hier im Technikbereich angesiedelt. Massgebend zu der Themenwahl Technik war letztlich die sachlich nüchternde Erklärung dieses Selbstversuchs und der Vergleich mit der Fessel aus dem Gefängnisturm Trachselwald welche wahrscheinlich kaum je jemand freiwillig trug.
Der Hintergrund, im Jahre 2007 baute ich, dank eines Freundes welcher sehr bewandert war in der Flugzeugbautechnologie, mittels Hightech, Höchstdruckwasserstrahltechnik und weitere Spielereien, eine zunietbare Fussfessel. Im Selbstversuch erprobte ich dies aussergewöhnlich unbequeme Stück während zwei Tagen, was ziehmlich Grenze war des Aushaltbaren. An dieser Stelle nun bebilderte Erklärungen zu was in-eisen-schlagen heisst und wies gemacht wird.
Vergleichend nun will ich hier das Prozedere des in Eisenschlagens mittels Fussfesseln anno 1700 zu meiner Konstruktion anno 2007 etwas näher erläutern.
Die hier gezeigten Exponate stammen aus dem Gefängnisturm Trachselwald. Der Splint welcher an den Enden noch plattgeschlagen wird, sprich die Niete, hat ca 10mm Durchmesser.
Meine Selbstbaufassung ist etwas massiver ausgefallen auch das Material ist um einiges Robuster ST 51 mit V4A Kette. Dafür hat der Splint welcher die Fessel schliesst humane 6mm Durchmesser.
Um die Fessel zu schliessen werden ein Hammer und ein Gegeneisen verwendet. Bei meiner Fesselung wars ein Fäustel. Um die Fessel wieder zu öffnen ist zusätzlich ein Durchschlagswerkzeug, um den Stift, respektive die Niete, wieder aus der Bohrung zu schlagen, von Nöten.
Beim Schliessen wird nun der Stift, bei mir wars ein relativ weicher Aluminiumstift, in die Bohrung getrieben welche mittels Verzahnung der beiden Fesselhälften der Fessel zuhält.
Im Mittelalter wurden zumeist die Fesseln mit Eisenbolzen zugenietet. Teilweise bei längeren Haftaufenthalten wurden die Bolzen noch zusätzlich glühend erwärmt um eine maximale Zuhaltung zu erzielen.
Bitter an dieser Stelle, das Erlebnis dieser Fesselung, auf freiwilliger Basis, mag Spass machen dies über maximal 2 Tage hinweg, in asiatischen Gefängnissen indes sind solch Fesselungen über Monate wenn nicht Jahre hinweg, klar unfreiwillig, gängige Praxis.