Abstrakt
Wer die hügeligen Züge der Sierra de los Filabres besteigt wird bald Relikte aus glorreicher Bergbauepoche vorfinden. Die Sierra de los Filabres liegt nördlich von Almeria und erreicht mit dem Calar Alto eine Höhe von, hin und wieder Schneebedeckten, 2168 Meter über Meer. Und wer ein Blick ins Rohstoffinventar der Region Almeria wirft, wird zahlreiche Fe Erzgänge und Fundstellen in der Region erkennen. Gerne sind diese Fe-Gänge begleitet von kleinen Cu-Einschlüssen.
Rohstoffinventar Almeria neueren Datums, ca. 1998. Quelle: Instituto Geologico y Minero de España
Ausländische Bergbauunternehmungen bauten in den Jahren zwischen 1890 und ca. 1920 mächtige Installationen auf. Die Kolonial ausgebeuteten Fundstellen um Gergal sind, gemäss Überlieferungen, mit Vollendung der Bahnlinie Linares – Almeria, aufgefahren worden. 1930, nach weltweiter Finanzkriese, schlossen die letzten Eisen-Gruben ihre Tore. Ob bereits früher Bergbau stattfand ist anzunehmen aber kaum erforscht. Auch klafft bekannte Literatur und Eigenbeobachtungen, wie sichs gehört im Land der Legenden und Mythen, weit auseinander.
Ein Tummelfeld für Forscher und Forscherinnen im Umfeld einer traumhaften Landschaft. Ein ganz spezielles Dankeschön an dieser Stelle sei Ebo Hellermann geschuldet. Dank Ebos umfangreicher Recherchenarbeit, publiziert damals auf http://www.mining-andaluz.es, war der Grundstein gelegt zu tiefer führender Einsicht.
Ich besuchte mit Forscherfreunden diese Region im Mai 2019 um ergänzende Erkenntnisse aufzubauen.
Kurz zusammenfassend:
Im Gegensatz zu anderen Regionen in Almeria, Gador, Sierra Alhamilla, gibt’s um Gergal herum nur spärlich Informationen zum lokalen Bergbau.
Die Aktivitäten waren auf wenige Jahre konzentriert, 1890 bis ca 1920, dafür umso intensiver. Anlagen, wie Seilbahnen und Bahnstrecken, wechselten zeitweilig im Monatsturnus den Standort. Die Bevölkerung verfünffachte sich in nur wenigen Jahren.
Different zu den bekannten Blei, Kupfer, Schwefel und Silberminen der Sierra de Gador betrieben auf Gergal ausländische multinationale Bergbauunternehmen die Minen im kolonialen Stil.
Weder Erz noch Installationen blieben im Land. Die Eisenerze sind grösstenteils nach England verschifft worden und die demontablen Anlagen sind im internationalen Industrie-Anlagen-Markt verschwunden. Ausser Stollen und Mauerreste blieb der Region wenig erhalten.
Die Bevölkerung nahm nach Endigung des Bergbaubetriebs rapide ab. Heute ist zwar die Bahnlinie Linares – Almeria immer noch vorhanden und verstaatlicht doch von all den Zahlreichen Bahnhöfen auf der Strecke werden nur noch wenige bedient.
Gergal die Anfänge
Ehe ich mich in den Stollen verkrieche ist die Sicht aufs Dorf Gergal gerichtet. Heute bewohnen Dorf und Anlegerweiler 1030 Personen (1. Jan. 2019). Zur Blütezeit des Bergbaus zählte der nähere Umkreis inklusive Gergal 5500 Einwohner.
Gergal mit Burg, Bild-Quelle: Ismael.Gérgal CC BY-SA 4.0
Gergal war, wie einige Artefakte belegen, um die Herrschaft der Nasriden (1300) oder früher, Epoche Almohaden (um 1100), wichtiger strategischer Kontrollpunkt der Ost-West-Wege (Tabernas – Granada) und des Abzweigers nach Almeria, damals al-Mariyya. Alle 3 Orte verfügten über mächtige Maurenburgen.
Nach der Reconquista um 1492 entsteht, vermutet auf den Fundamenten einer Nasridenburg, das heute noch erhaltene Festungsbauwerk „Castillo de Gergal“ (Burg von Gergal). Die Burg überwachte fortan die Verkehrswege Fiñalba – Tabernas – Almeria. Das ausgebeutete Quecksilbervorkommen ist aus dieser Zeit bekannt, wahrscheinlich in Neuzeit genannt „Mina de los Aburridos“.
Gergal, auch bekannt als Xergal, indes lebt von der Landwirtschaft an den Ufern der gleichnamigen Rambla. 8 Brotbackstuben und einige Getreidemühlen werden im 17. Jahrhundert gezählt. Die Abgeschiedenheit, den Schutz des Burgherrn und eher kleine Ernten bescheren den, vom Grossgrundbesitz geprägtem Gergal ein ärmliches und doch friedliches Dasein. Weder Piraten noch sonst welche Invasoren scheinen sich zu interessieren für die bescheidenen Schieferstein-Häuser entlang der Rambla de Gergal. Das kleine Quecksilber-Vorkommen wird im aktuellen Rohstoffverzeichnis nicht mal erwähnt.
Das Dampfross vs. das Elektroross
Eine wichtige Bedeutung in der Entwicklung der Region, namentlich des kolonialen Bergbaus, ist der Eisenbahn zuzuschreiben. Sie war treibender Motor des Eisenerzabbaus. Während die Blei und Kupfererzvorkommen traditionell, dank des hohen Rohstoffpreises, seit spätem Mittelalter, auf Karrentransport, Eselgespan, setzten, mussten Eisenerze in grossen Mengen zur Weiterverarbeitung verschoben werden. Hinzukommend war Kupfer und Bleiproduktion mehrheitlich lokale andalusische Industrie während Eisenerz ins ferne Ausland zur Weiterverarbeitung abfloss.
Es ist das Jahr 1869 als das erste Bahnlinienprojekt zwischen Lineares und Almeria mit mässigem Erfolg vorgestellt wird. Im Jahr 1877 findet ein weiteres Projekt, für die genannte Strecke, breitere Zustimmung doch weder Betriebsgesellschaft noch Investoren finden sich. 1889 erwirbt die Bank „Banco General de Madrid“ die Betriebskonzession doch noch immer ist die Investitionslust eher verhalten. Erst weitere Unterstützung der Regierung und des Banco General de Madrid führen zur Entstehung des privaten Bahnunternehmens „los Caminos de Hierro del Sur de España“.
Das ersten Teilstück Almería Benahadux wird 1890 fertiggestellt und die feierliche Eröffnung des Bahnhofs Almeria mit fertiger Strecke bis Guadix steigt im Jahre 1895. Tür und Tor für ausländische Bergbauunternehmen öffnen sich und eine regelrechte Investionsflut in den Eisenerzbergbau beginnt.
Die konkurrenzierenden Bergbauunternehmen „The Alquife Mines“ und „Bairds Mining“, beide Britischen Ursprungs, bauen in darauffolgenden Jahren die Anschlussgleise zu den Minen „Minas de Alquife“ und „Minas del Marquesado“. Etwas später wachsen 2 mächtige Verschiffungsterminals in Almeria. Der Verlader „Cable Inglés“ wird im Jahr 1904 fertig gestellt während der Verlader „Cable de la Playa de San Miguel“, heute als Cable Frances bekannt, im 1918 den Betrieb aufnimmt.
Schiffsverlader Cable Ingles im Jahre 2008 in Almeria
Als nebensächliche Abbauorte entstehen weitere Bahninstallationen entlang des südlichen Filabres-Massivs an den Bahnhöfen Hueneja, Fiñalba, Nacimiento, Gergal und Funte Santa währenddessen die Bahnstrecke mit massiven Problemen zu kämpfen hat. Die 22 Kilometer lange Rampe von Santa Fé de Mondújar (280 müm) nach Gergal-Bahnhof (725 müm) ist zu steil für die mit 12 km/h fahrenden leeren Erzzüge. In Umkehrrichtung mit vollbeladenen Erzwagons sind enorme Bremskräfte notwendig. Erschwerend erweisen sich die zahlreichen Bahnviadukte als zu knapp dimensioniert für die schweren Erzzüge. Die Strecke wird in Folge ineffizient und der Transportintensive Bergbau verliert an Rentabilität.
Die Lösung schien naheliegend, einerseits die Verstärkung der Brückenbauten anderseits die Elektrifizierung der kurzen Teilstrecke Gergal – Santa Fé. Das umfangreiche Sanierungsprojekt war 1911 abgeschlossen womit nun volle Erzzüge in Brems-Talfahrt Strom in das Bahnnetz einspeisten während die aufwärts fahrenden Leerzüge diese Energie nutzen konnten.
Die Bahn, gebaut wird ohne Ende
Ab Fertigstellung der Bahnlinie Lineares – Almeria 1895 entstehen etliche Anschlussgeleise, Zusatzbahnhöfe, Umladestationen und Erzsilos. Zeitweilig werden die Anlagen, kaum eingeweiht, wieder demontiert und anderer Stelle wieder aufgebaut.
Zwei Bahnanlagen, die ich selbst besuchte, will ich hier etwas näher erläutern genannt, Gergal und Nacimento.
Gergal
Da die Bahnlinie Lineares – Almeria in naher Distanz sowohl zum urbanen Gebiet wie auch zu den Erzsammelstellen liegt, sind immer wieder Anschlussgeleise notwendig. In Gergal entsteht eines der zahlreichen Stumpfgeleise zum Erztransport.
Von Gergal Bahnhof zu Gergal Dorf (Cruz de Mayo) wird eine 4 Kilometer lange Schmalsprustrecke verlegt die das, in den Anhöhen, abgebaute Erz auf den regulären Erzzug transportieren soll.
In der oberen Ansicht, die Notizen des Geografen um 1895, rot markiert erfasste Änderungen, Datum unbekannt, mit Neubau-Schmalspurstrecke und Umladeinfrastruktur.
Untere Ansicht, der Bahnhof Gergal um 1913 mit vermutet spanischem Breitspuranschluss nach Gergal Cruz de Mayo, Bildquelle: „Trenes Cables y Minas de Almeria“.
Die 4 Kilometer lange Schmalsprurstrecke baute die um 1895 neu geründete „The Gérgal Railway and Mines Cº Ltd“ mit Führungsmann Thomas Morell an der Spitze, Namensgeber des Sir Thomas-Querschlags (Minen Cerro de Enmedio / Gregorio). Gemäss Bahnhofsplan von 1913 deutet alles auf einen späteren Ausbau der 4 Kilometer, auf Norm-Breitspur (1668 mm) hin.
Auch die verbleibenden Überreste der Bahnanlagen Gergal Cruz de Mayo (Gergal Dorf) lassen spanische Norm-Breitspur vermuten. Überliefert ist diese Ausbauperiode nicht weiter.
Bild, Bahnhof Cruz de Mayo auf dem Gleisbeet stehend, rechts Perron.
Die noch auffindbaren Überbleibsel des Bahnhofs Cruz de Mayo in Gergal, wie auch auf dem Luftbild zu erkennen, sind, das Perron, das kleine Bahnhofsgebäude und Ansätze der Erzumladeanlage.
Den Transport des Erzes zu den Bahnverladeanlagen meisterten, mit wenigen Ausnahmen, Schwerkraftnutzende Zweiseil-Loorenseilbahnen. Die Tragkonstruktion des nach Cruz de Mayo führende Seilbahnnetz bestand hauptsächlich aus Holz. Die Verlandung auf die Bahnwagons geschah mittels Hand-Schaufelarbeit. Heute sind die Seilbahninstallationen grösstenteils verschwunden.
Nacimento La Estacion
Wie schon in Gergal kennengelernt liegt auch der kleine, ehemals von der Speise-Traube lebende, Ort Nacimiento in 4 Kilometer-Distanz zur Bahnlinie. Folglich gibt’s ein Nacimiento Dorf und ein nördlich gelegenes Nacimiento La Estacion (Nacimiento Bahnhof). Auch diese Bahnanlage ist seit einigen Jahren aufgegeben. Nacimiento verfügt aktuell über keinen eigenen Bahnhof. Der Bahnhof Nacimiento indes war noch bis in die 1970 Jahre bedient. Erst mit Begradigung der Teilstrecke Guadix – Gergal fällt Nacimento La Estacion in Vergessenheit.
Auch Bergmännisch war der Bahnhof Nacimiento von beachtlicher Bedeutung den auch auf dieser Anlage schloss ein Stumpfgleis, wenn doch ein sehr kurzes, an.
Der Bahnhof mit seinen breiten Perrons zählt zu den grösseren Bahnbauten der Strecke Lineares – Almeria. Alle Geleise sind aktuell rückgebaut indes bleibt noch das breite Schotterbeet. In Nordrichtung zweigt ein Stumpfgleis ab welches die Erzverladeeinrichtung bediente.
Breites Perron Bahnhof Nacimiento im 2019 dazwischen noch vorhandenes Schotterbeet.
Fernsicht Bahnhofsareal aufgenommen vom Erzverlader aus.
Es gibt einige Ungereimtheiten zu der Erzverladung auf Bahnhof Nacimiento. Die Literatur, „Trenes Cables y Minas de Almeria“, “ El ferrocarril y la minería en Gérgal a finales del S. XIX y principios del XX“ spricht von einer Seilbahn welche die Minen “ Mina del Conde de Xiquena“ und „Mina El Povenir“. Tatsächlich sind aktuell einzig Spuren einer langen 60er Stollenbahn mit einigen Tunnels erkennbar. Beides wird passen, sowohl Stollenbahn wie auch Seilbahn. Berichtet wird über den Abbau der Seilbahn Nacimiento um 1915. Diese Seilbahn sollte die nächsten Minen in Fiñana erschliessen doch soweit kams nie. Die Seilbahn wurde nach 1915 nicht wieder aufgebaut.
Die, eher kleineren Minen nördlich des Bahnhof Nacimientos „Mina del Conde de Xiquena“ und „Mina El Povenir“ dürften in Folgejahren en Revival erlebt haben. Die Stollenbahn und weitere Installationen wirken neuen Datums so dürften auch die grosszügigen Betriebs und Wohnbauten am Bahnhof nach 1910 entstanden sein.
Linkes Bild, Wohnhaus am Bahnhof Nacimiento mit eingebrochenem Dach (Bild 2019)
Die Bergwerke
Die abgebauten Erzgänge sind reich Eisenhaltig aber arm an Ausdehung. Alle liegen nahe am Fusse des Sierra de Filabres-Massivs folglich in kurzer Distanz zur damals fertiggestellten Bahnlinie Lineares – Almeria. Mit Bekanntwerden der Ankuft erster Bergbauunternehmen, Sierra Alhamilla (1879 William Dexter Marvel), steigt eine regelrechte Flut an Konzessionsbegehren.
Lokale Grundbesitzer erwerben Anbbaukonzessionen um diese Gewinnbringend an die ausländischen Gesellschaften weiter zu verpachten. Infolge werden Bergbau-Clans abgesteckt und Abbaubewilligungen im Stundentakt erteilt.
Revierplan Gergal Quelle: Hierros de Almería
Die Lokalen Konzessionsträger besassen kaum über die nötigen Kapitalmittel zur Transportintensiven Eisenerzgewinnung indes glaubten viele an exorbitante Gewinne durch die Verpachtung an Multinationale Bergbauunternehmen. Das von Sierra Alhamilla herübergeschwabte Goldfiber befeuerte zusätzlich noch überfliegende Gewinnphantasien.
Eine grössere Bergbauunternehmung mit Namen „The Soria Mining co Ltd“ eröffnete 1890, am Soriahügel, das erste grössere Bergwerk. Zum Zwecke des Erztransports an den neunen Bahnhof Cruz de Mayo Gergal entstand kurz darauf eine Zweiseil-Loorenseilbahn mit Maximalkübelkapazität von 250 Kilos. Bis zu 5 Teilabschnitte, mit bedienten Umkoppelstationen, förderten das Erz in den Bahnhof. In kurzer Zeit wurden weitere Erzgänge aufgefahren.
Bild, Mittelspannungs-Seilbahnunterfahrung.
All diese Erze nutzen die Seilbahn über eingerichtete Zwischenstationen. Wo möglich nutze die Seilbahnanlage die Schwerkraft der Talwärts fahrenden Erze, dies war jedoch nicht überall möglich. Am Rande der Rambla de Gergal auf 921 müm stand eine stationäre Dampfmaschine die das Erz von 921 müm zu 978 müm zu 915 müm (Umlenkstation Malagueños) zog.
Nach Soria folgten weitere Bergwerke.
Einige dieser Abbaustellen besuchte ich selbst, denen Gruben soll eine detaillierte Beschreibung folgen.
Reviere Gergal
Erzgang Soria
Wie bereits erwähnt war für die Bewirtschaftung die Gesellschaft „The Soria Mining co Ltd“ verantwortlich.
Links im Bild, Abbaugesenk Mittelgrube Soria.
Die Erzgruben Soria zählen zu den grösseren Grubenkomplexen der Region. Anfänglich den Erzausbiss folgend sind zahlreiche, noch heute deutlich in den Luftbildern erkennbare, Gesenke am Hügel „El Cerron“ entstanden.
Um den Abbau zu rationalisieren folgten klassische, mit Kipploren erschlossene, Fahrstollen. Wahrscheinlich zog ein Grubenbahntraktor die gefüllten Loren zum Erzsilo.
Grubenplan Soria (Plan gross machen, Plan Anklicken)
Der Grubenkomplex umfasst ca. 6 Reviere die teils Privaten Grundeigentümern gehörten, teils die Gesellschaft selbst erwarb. Die Abbaulänge des Erzgangs beläuft sich auf geschätzte 1.4 Kilometer, Die Gesamtstollenlänge, bis zur Aufgabe um 1920, könnte ungefähren Schätzungen zur Folge, 80 Kilometer betragen haben.
Viele dieser Stollen sind noch vor Ort mit Abraum verfüllt worden, andere Grubenwerke sind inzwischen verstürzt. Aktuell, Stand Mai 2019 sind die Untertagebauten nur noch punktuell fahrbar.
Das Hauptmundloch Nr. 4 ist zwar noch offen doch ein, von Oben eingeschwemmter Versturz verunmöglicht nach 30 Metern die Weiterbefahrung.
Bild links, offenes Hauptmundloch Nr. 4
Auch die nächsttiefere Fördersohle, die sowohl über ein Gesenk via Strecke Nr. 4 als auch über den noch heute offenen Förderschacht erreicht werden, ist bald verbrochen, folglich nicht weiter Befahrbar. In der heute noch zugänglichen Tiefsohle lebt eine Fledermauskolonie die etwas Ruhe wünscht infolge war eine genauere Sichtung der Grubenbauten etwas erschwert wenn nicht gar unmöglich.
Die tiefste Sohle indes ist vom Förderschacht her erkennbar verschlammt. Es ist anzunehmen dass zu Zeiten des Bergwerkbetriebs Wasser in den Tiefsohlen ein ernstzunehmendes Problem darstellte. Eine saugfähige Pumpe war Notwendig um die Strecke unter dem Barranco da Val leerzusagen.
Bild links, Hauptförderstollen Soria
Aussenanlagen Soria
Im Luftbild eingefügt, rote Linien für Seilbahnen, bekannte offene Stollenmünder und weitere bekannte Ergänzungen. Auch klar, das Luftbild ist nur kleiner aber wichtiger Ausschnitt der bekannten Grubenanlagen. Das Siedlungsgebäude dürfte Wachpersonal, Betriebsleiter und Werkzeug beherbergt haben. Das gross der Bergleute lebte im benachbarten „El Almendral“ am gegenüberliegendem Rambla Gergal Ufer.
Gebäude im Hauptareal Soria von der Silomauer aus betrachtet, rechts Verwaltungs und Wohngebäude, links im Vordergrund Werkstätte und Betriebsgebäude der Seilbahn.
Im Bild obere Bergwerksinstallationen, Hintergrund mittig die Gebäudegruppe der Hauptanlage Soria, links, eines der zahlreichen Gesenkmundlöcher.
Am Hauptsilo Soria schütteten die Kipploren das gesammelte Erz, kommend aus dem Hauptförderschacht und der Hauptstrecke Nr. 4. Am Boden der Siloanlage füllten Männer die Seilbahnkübel um diese ans Tragseil weiter zu schieben. Wie genau damals die Anlage ausgesehen haben könnte, ist heute schwer rekonstruierbar.
Eine mögliche Bauform der Fülleinrichtung mit Rollenschnauzen könnte der vereinfachten Darstellung aus „Hierros de Almería“ entsprechen.
Fest steht, die Minen Soria mussten einige Prozesse massiv rationalisieren um konkurrenzfähig zu bleiben. Die Mechanisierung ist im Gegensatz zu anderen Bergwerken der Region weit fortgeschritten.
Trotz massiven Abbaus rentierten die Werke nie.
Paco y Yo
Als kleine Grube tritt das Revier „Paco y Yo“ mit Einzellstollen und Einzellschacht in Erscheinung. Die Grube ist bekannt unter dem Flurnamen „Mina Arturo“. Der Erzgang, welcher parallel zu Soria verläuft, ist nur kurz und vermutet von minderer Ausbeute.
Bild, Betriebsgebäude Paco y Yo im Hintergrund die Rambla de Gergal die sich talabwärts ins Dorf Gergal schlängelt.
Ob die Gesellschaft „The Soria Mining co Ltd“ auch diese Grube bewirtschaftete ist mir nicht bekannt.
Bild links, Nebenstollen Paco y Yo.
Alleweil erreichten wir, von einer offenen Nebenstrecke aus, weder Schacht noch ein möglich grösseres Stollensystem. Die Literatur indes berichtet von einer eher gross-kleiner Anlage. Auch hier dürfte nicht mehr alles Erreichbar sein. Der Schacht, im Luftbild gut erkennbar, solle eine Tiefe von 62 Meter aufweisen. Ich hab diesen seinerzeit nicht erkundet.
Sir Thomas
Die Gruppe „Sir Thomas“ ist als Flurname nicht eindeutig benannt. Die Bezeichnung „Mina Cerro de Enmedio“ findet sich in alten Karten. Die Namensgebung nach Revieren ist genauso in einschlägiger Literatur weit verbreitet doch wie bei Soria sind auch in dieser Abbaustelle über 6 Reviere involviert. Eine Bezeichnung die auch gerne verwendet wird ist „Sir Thomas“ nach gleichnamigen Querschlag Sir Thomas welcher zwei mächtige Erzgänge anfährt.
Stollenplan gross machen, Stollenplan anklicken
Sir Thomas Morell war der Führungskopf der Bahn und Bergwerkgesellschaft „The Gérgal Railway and Mines Cº Ltd“ und Namensgeber des 550 Meter langen Querschlags.
Nach meinem Wissensstand war die Gesellschaft The Gérgal Railway and Mines Cº Ltd mit Betreiberin des Bergwerks wenn doch, wie damals üblich, einige Verflechtungen mit ausländischen Gesellschaften vorherrschten. Zweifelsohne war auch die Gesellschaft The Soria Mining co Ltd am Betrieb beteiligt. Die erste Seilbahnumlenkstation befand sich auf derer Industrieanlage.
Wie bereits im Bergwerk Soria waren auch diese Erzgänge am Ausbiss von Oben nach Unten angefahren worden. Im Tagebau entstanden erste grössere Arbeiten die mittels 60er Stollenbahn erschlossen waren. Noch heute liegen riesige Dolinen in Berghöhe offen.
Da die Arbeit im Tagbau, mit zunehmender Gesenktiefe, an Rationalität einbüsste, wurde der Sir Thomas-Querschlag getrieben und eine neue Infrastruktur im Talboden errichtet. Haute, dank der Abgeschiedenheit des La Val Seitentals sind die Aussen-Anlagen, trotz über 100 jähriger Aufgabe, im recht guten Zustand.
Ich beschränke mich bei meiner Erkundungsbeschreibung auf die im Talboden ansässigen Installationen und auf den Sir Thomas Querschlag.
Im Bild links das Verladesilo, rechts zweistöckiges Betriebsgebäude, zwischendrin ein Bahntrasse für die 60er Stollenbahn.
In Silovorderansicht zu erkennen der Seilbahnkübel-Zugang zur Erzbefüllung. Die Kübel wurden über ein Gestänge zur Befüllung ins Silo geführt. Vor dem Silo stand die Seilbahnumlenkrolle und die Arbeitsplattform um die Kübel einzuklinken. Die Kübel wanderten nach Einklinkprozedere am Seil wie von Geisterhand getrieben, mittels Schwerkraft, zur Umlenkstation Soria.
Am Gegenende der Stollenbahn, vorbei an verschiedenen verfallenen Betriebsbauten und über eine aktuell rückgebaute Brücke öffnet das Mundloch Sir Thomas, der neuere Hauptzugang (Baujahr ca 1900).
Die Brücke, erkennbar anhand Auflager, Stahlfachwerk, ist, wie bereits erwähnt, abgebaut. Etwas mühsam muss nun das Mundloch mittels kleiner Kletterei, erklommen werden.
Das Stollenwerk jedoch ist aktuell nicht bis Ende Fahrbar, siehe Markierungen an meinem Grubenplan. Die grossen Abbauzonen, insbesondere im hinteren Erzgang, sind schwer eingebrochen.
Trotzdem ist der Sir Thomas von robuster Bauart streckenweise mit Zement ausgemauert.
Auch dies Bergwerk scheiterte an den aufwendigen Transportwegen. Mit zerfall des Roheisenpreises um 1920 verschwanden letzte Gerätschaften.
Das Bergwerk tauchte ab ins Vergessen.
Los Malagueños
Die Untertage-Anlagen Los Malagueños zählen zu den spektakulärsten der Region. Auftage ist inzwischen leider viel Rückgebaut. Die Areallfläche ist heute Landwirtschaftsfläche.
In diesem Bergwerk mischte ein Konsortium in wechselnder Zusammensetzung die Geschicke. „Gérgal Railway“, die bereits bekannte „The Soria Mining“ und „El Salobral“ betrieben die Anlagen in den Jahren zwischen 1890 und 1920. Immer wieder beteiligten sich neue kleinere Gesellschaften, vereinigten sich oder sprangen wieder ab. Die Gruben Los Malagueños waren gemäss Aufzeichnungen die rentabelsten. Kurze Transportwege und effizient mechanisierte Abbaumetoden spielten den Englischen Unternehmungen in die Hände. Ein Megarevier mit Namen „La Fee“ sollte den gesamten Erzgang abdecken und mühsame Abrechnungen mit einzelnen Grundbesitzern minimieren.
Los Malagueños erlebte ein weiteres Revival um die 1930er in Händen der inzwischen angewachsene Gesellschaft „Almería Mines“. Die letzte Betriebsperiode setzte auf Lastwagen die das Erz in den Bahnhof Gergal transportierten. Auch diese Zeitepoche brachte, trotz erneutem Investitionsschub wenig Resultate. Das Revier „La Fee“ gilt heute als restlos Ausgebeutet.
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Los Malagueños war die Zusammenkunft aller um Gergal gesammelter Erze ehe diese die letzte 3680 Meter lange letzte Seilbahnfahrt antraten. In Los Malagueños stand auch die letzte, grösste und manuell bediente Umkoppelstation die Kübel, von den Soriabergwerken, den Sir Thomas-Verlader und eigene ans letzte Trag und Triebseil koppelte.
Das letzte Seil begann in Los Malagueños bei 915 müm stieg hinauf auf 1040 müm um anschliessend in senkfahrt am Bahnhof Cruz de Mayo 738 müm zu erreichen. Folglich war diese Seilbahn abgesehen vom möglichen Startschwierigkeiten ganz auf Schwerkraft eingerichtet. Ob die Startschwierigkeit mit Stationärer Dampfmaschine überwunden wurde ist nicht ausmachbar. Zufällig bin im Besitze des Plans der Umkoppelstation Los Malagueños, in diesem Sinne en Dank an den Spender „Mario López Martínez“. Auf besagtem Plan ist kein Indiz einer mechanischen Antriebs-Kraftkopplung ersichtlich. Somit ist im Gegensatz zur Vorgängerstation Rambla de Gergal, keine Dampfkraft-Unterstützung überliefert.
Stationäre Dampfmaschine wie sie oft im Bergbau der Region Almeria verwendet wurde und noch heute an vereinzelten Standorten steht.
Solch eine Maschine könnte den Antrieb des Zugseils Seilbahn Rambla Gergal 920 müm zu Los Malagueños 915 müm besorgt haben. Trotz des spritz gerechneten Gefälles von 5 Metern wird die Schwerkraft kaum gereicht haben bei einer Seillänge von 1300 Metern und einigen dranhängenden Kübeln von maximum 250 Kilo. Es wird in der Literatur auch immer wieder von einer Stationären Dampfmaschine auf der Umkoppelstation Rambla de Gergal berichtet.
Die Dampfmaschine, zu hoher Wahrscheinlichkeit aus Bergbaubeständen, genaue Herkunft unbekannt, steht heute (2018) im Stadtzentrum vor dem historischem Bahnhofsgebäude Almeria.
Untertage gibt’s noch heute einige spektakuläre Einblicke ins schaffen damaliger Bergleute dies trotz grösstenteils verfallenes Bergwerk und verfallener Hauptstrecken.
Ein Schrägschacht noch heute offen, Bild Mundloch im zweiten Los Malagueños-Absatz, erschliesst Fahrstrecken und Hauptföderschacht an knapp zwei Sohlen. Die dritte und tiefste, damals wasserführende, Sohle ist eingeschlammt.
Bild links, ausgezimmerte Strecke 2
Der Schrägschacht ist beim kreuzen der ersten Hauptfahrstrecke ausgemauert. In Nordrichtung sind alle Hauptfahrstrecken verstürzt. Alten Plänen zu Urteilen waren die Strecken als Firstbau, vermutet, mit knappen Holzeinbauten ausgezimmert. Es ist anzunehmen das weite Teile des Bergwerks eingebrochen und verfüllt sind. Eine obere Strecke liegt vergittert im Olivenbaumfeld.
Auch wieder begannen erste Bergmännische Arbeiten am höher gelegenen Ausbiss ehe Stollenbau und Schachtbau zum Einsatz kam. Der heute fahrbare Schrägschacht wird in der Literatur als neuer Schrägschacht ausgewiesen. Aus welcher Periode dieser stammt ist aktuell nicht auszumachen. Klar ist, um den Schrägschacht herum gruppieren sich weitere Schachtbauten von welchen einige nicht weiter zugänglich sind. In einer Schachtanlage, so vermute ich, ist aktuell eine Tauchpumpe zur Bewässerung des Landwirtschaftsteils installiert. Dieser Schacht ist weder unterirdisch noch oberirdisch Erreichbar.
Der alte Hauptförderschacht indes kann über den Schrägschacht, an zwei Anschlusssohlen, erreicht werden. Auf Tage ist dieser Schacht, mit Namen San Jorge, vergittert.
Bild links, Schacht San Jorge von untere Sohle 2 herauf in Tagesrichtung betrachtet.
Der Schacht in wuchtiger Grösse, 3 x 4 Meter, zeugt von hoher Mechanisierung mit Doppellorenlift. Das Bauwerk umfasst gegenwärtig eine Tiefe von 41 Metern die letzten Meter bis zur Sohle 3, damals in Gesamttiefe von 55 Metern, sind zugeschlammt. Die Literatur berichtet von damals grossen Wasserführungsproblemen die gar zu Konflikten mit der damaligen Lokalverwaltung von Gergal führten. Die tiefsten Abbauten langen auf ca. 855 müm also unter dem Niveau der hin und wieder Wasserführenden Rambla Gergal.
Das Bergwerk ist, was davon noch übrig ist, komplett ausgebeutet. Eine zweite Bergbauperiode die nur kurz um die 1930er aufbäumte vermochte auch nicht zu rentieren.
Wann dies Werk endete ist nicht eindeutig erschlossen. Klar jedoch, Konkurrenzfähig war gegenüber den allmählich auf Tagebau-Pneubetrieb wechselnde Bergwerke „Minas del Marrquesado“, keines der Bergwerke um Gergal herum.
Reviere Nacimiento
Über die Reviere von Nacimiento ist mir sehr wenig bekannt, auch sind wieder verschiedene aber altbekannte Gesellschaften am Start etwa The Soria Mining Cº Ltd und weitere. Ich will aber mich eher fernhalten Historischer Spekulationen. In den mir zugänglichen Unterlagen steht wenig über dies, offenbar aus Sicht der Literatur, unbedeutendem Gebiet.
Erwähnt per Flurname sind die Gruben „Conde de Xiquena“ und „El Porvenir“ von beiden ist heute nur wenig Untertage befahrbar. Dass diese Gruben einst ihre Bedeutung im Lokalen Bergbau inne hatten lässt sich indes an den noch vorhandenen Ausseninstallationen interpretieren. Auch der heute verfallene mächtige Bahnhof Nacimiento lässt Grosses erahnen. Die Enttäuschung war bei meinem Besuch, im Jahre 2019, doch eher gross als nur wenig Untertagebauten sichtbar wurden.
Nahe des Bahnhofs stehen die Ruinen einer möglichen Bergwerksverwaltung. In mitten steht noch ein verlassenes Ölfass. Die Gebäudereste, siehe Luftbild Bahnhof Nacimiento, sind von stattlicher Grösse für die mögliche Unterbringung der Werkstätte, Betriebsleiter, Büros und Weiteres.
Berichtet wir von einer Seilbahn die beide Minen erschlossen. Tatsächlich stehen auch zwei Silos am entfernten Ort nördlich von markierten Minenareal „El Porvenir“. Ein etwas kleiner Abbau ist nördlich einer längst aufgegebener Landwirtschaftsfläche erkennbar. Spuren einer 4 Kilometer langen Seilbahn, wie sie in der Literatur beschrieben wird, gibts keine.
Aktuell scheint alles, Auftage, auf eine lange 6oer Stollenbahn hinzudeuten. In Nacimiento zweigt ein Stumpfgleis ab zu einer Verladeeinrichtung. Ab Umladeeinrichtung führt ein 60er Bahntrasse über verschiedene Tunnels zu den Abbaustellen oft Tagbau einige auch Untertage.
Die Seilbahn könnte indes in einer Vorperiode das Erz transportiert haben. Die Höhendifferenz (1100 müm zu 820 müm) spricht für die Effizienz der Schwerkraft-Seilbahn. Die Seilbahn indes wurde 1915 demontiert mit Ziel diese in Fiñana wieder aufzubauen. In Fiñana kam die Seilbahn nie zu stehen und in Nacimiento könnte ab 1915 eine Betriebsbahn die Erze gesammelt und in den Bahnhof transportiert haben.
Grube Conde de Xiquena Abbaugesenk, Bild Hans Jürg Keller
Die Stollen sind eher klein und dem Erzgang folgend, ohne nachhaltige Systematik, in den Berg getrieben. Die Untertagefördermetoden bauen grösstenteils auf Handarbeit. Seilzug im zerklüftetem Gestein.
Einige Arbeiten begannen im Tagbau ehe Erzspalte immer enger wurde und ein seitlich angelegter kurzer Stollen notwendig erschien.
Es sind etliche solch kleinere Abbauten zu beobachten.
Je weiter der Weg ins flache Gebirge führt je mehr gleicht die Landschaft einer riesigen Plastik-Müllhalde. Die Verkehrstechnisch gut erschlossene Abgeschiedenheit der Zonen nutzen einige Landwirte zur illegalen Entsorgung des Plastikmülls.
Mit Erde getarnte illegale Plastikmülldeponie zwischen den Gruben Conde de Xiquena und El Porvenir.
Resümee
Die Eisengruben in Almeria waren Inbegriff einer Kolonial geführten Bergbauepoche die insbesondere den ausländischen Aktionären Gewinne bescherten. Ab Fertigstellung der Bahnlinie herrschte Goldgräberstimmung im Erzreichen Almeria was viele Ausländische Bergbauunternehmen anlockte. Doch auch lokale Grundstücksbesitzer witterten fette Beute. Befeuert noch wurden diese Pläne von einigen Goldfunden in Rodalquilar (Minas de las Niñas) und Nijar (Minas de Laiquez). Im 1890 startet eine regelrechte Konzessionflut.
Der Lokale Bergbau, traditionell Blei, Silber, Kupfer und Schwefel, baute auf Handwerk und billige, reichlich vorhandene Arbeitskraft. Die Bergbaumechanisierung setze mit den ausländischen Firmen ein diese Mechanisierung indes verschwand mit Niedergang des Eisenerzbergbaus. Es waren ausländischen Unternehmen die auf Teufel komm raus, Gewinne maximieren wollten und keinerlei Rücksicht auf lokale Interessen nahmen. Spanische Grossgrundbesitzer wiederum glaubten im Fährwasser grosser Gesellschaften, mit der Verpachtung der erworbenen Bergbaukonzessionen, grosses Geld zu machen. Über 50% des gewonnenen Eisenerz wurde per Schiff zur Verhüttung nach Grossbritannien transportiert. Die Verpachtung der Konzessionen brachte kaum Gewinne und wenn so warens hauptsächlich Kapitalkräftige Grossgrundbesitzer die etliche Konzessionen anhäuften.
Die Eisen-Minen im Gebirge schlossen bald, mangels Rentabilität, die Tore. In den wenigen Jahren der Eisenerz-Bergbautätigkeit vervierfachte sich die Bevölkerung in den Bergbauzentren. Mit Niedergang der Eisenerzgewinnung entstand eine neue strukturelle Armut in der Region viele Jahrzehnte andauerte.
Installationen der Bergwerksgesellschaften sind alle wieder ins Ausland, zu neuen kolonialen Bergwerksstandorten, verschifft worden.
Die letzte Eisenerz-Mine, die dank der Umstellung auf Tagebau-Pneu-Betrieb, blieb bis in die 1980er aktiv.
Bergbauareal del Marquesado im August 2011
In meiner Kindheit sind mir die spektakulären Erzzüge, die getrieben von 2 mächtigen Diesellocks, Gador passierten, noch tief in Erinnerung.
Diesellock des Typs Renfe 313, Bildquelle: Falk2 CC BY 3.0
Ich erlebte in jungen Jahren viel Eisenbahnromantik auf der Fahrt Madrid – Gador. Ab Hueneja war der Reisezug mit angehängten Erzwagen in gefühlt Schneckentempo unterwegs. Die Zugfahrt Madrid – Gador war damals, um die 1970er, eine volle Tagesreise.
Die Bahnlinie Lineares – Almeria steht noch immer, der Bergbau indes entschwand der Vergessenheit.
Geblieben ist heute ein Tummelfeld für Bergbauinteressierte und Einsenbahnromatiker.
Bibliografie
Texte
Ferrocarril y minería en Gérgal / Juan López Soria
Almería Medio Ambiente / Minería y ferrocarril en el siglo XIX / Autor unbekannt (Webpublikation)
Hierros de Almería / Ricardo Guardiola, Alfonso de Sierra (1926)
De Mineria, Metalurgica y Comercio de Metales, 1450-1610 / Julio Sanchez Gomez
Trenes Cables y Minas de Almeria / Jose Antonio Gomez Martinez, Jose Vicente Coves Navarro
Asociación de Amigos del Ferrocarril de Almería
Karten, Pläne
Hierros de Almería / Ricardo Guardiola, Alfonso de Sierra (1926)
Planimetrias IGN (1895 – 1897) http://www.ign.es
Mapa Metalogenetico de Espana / Almeria Garrucha Instituto Geologico y Minero de España
Trenes Cables y Minas de Almeria / Jose Antonio Gomez Martinez, Jose Vicente Coves Navarro
Ortofoto PNOA http://www.ign.es
KML Ebo Hellermann
Seilbahnanlagen Mario López Martínez