Eine kleine Bildersammlung eindrücklicher Bauwerke und Areale teils mit dazugehöriger kleinen Geschichte.
Goetheanum
Es ist unbestritten, meine Wenigkeit pflegt ein äusserst zwiespältiges Verhältnis zu Rudolf Steiners Anthroposophie-Lehre was klar an meiner Geschichte, konkret am Jahr Rudolfsteiner-Schule, auch genannt Waldorf-Schule, liegen dürfte. Insofern ist meine Sicht auf, auch unbestritten, dass eindrückliche Architektonische wirken des Gründers der Anthroposophie-Lehre, genannter Rudolf Steiner, nicht jeglicher Vorurteile entzogen.
Trotzdem sind die teils unförmigen Klötze, welche zeitweilig an oberirdische Infanterieverteidigungsbunker erinnern, durchwegs hier nennenswert. Gleich wie Militärstrategen vermeidet die Anthroposophie-Architektur rechte Winkel und scharfe Kanten. Was grundsätzlich bei Verteidigungsbauten Projektile umlenken sollte, ist im Anthroposophie-Verständnis, ich vermute, auf dämonische Kräfte zu beziehen.
Das Hauptgebäude, dass eigentliche Goetheanum, steht seit 1925, an Stelle des ersten, durch Brandstiftung zerstörten Goetheanum, nördlich von Dornach. Der erste Bau, auch Johannesbau genannt, entstand in den Jahren 1913 bis 1915.
Dieses erste Holz-Gebäude, nach Siegfriedkarte als Tempel benamst, beherbergte ein grosser Kirchen, Theatersaal.
Aus der Zeit der ersten Bauperiode stammt das noch heute erhaltene Glashaus. Auch dies Bauwerk ist, wie der ursprüngliche Johannestempel, in Holz gehalten. Die zwei Kuppelbauten beherbergen Seminarraum und Bibliothek. Das Glashaus ähnelt am ehesten dem Ursprungsbau von 1915 und ist, meiner Subjektiven Wahrnehmung entnommen, das Einladenste der Häusergruppe.
Das Heizhaus, auch aus der 1. Bauepoche, war, bereits um 1915, in Stahlbeton ausgeführt. Dieser Funktionsbau diente, wie sich aus dem Namen ableiten lässt, zur Beheizung des Goetheanums. Im Innern funktionierte bis in die 1990er, auf Anthroposophie-Grundsätzen basierend, in reichlich Distanz zum Spirituellem Zentrum, ein Kohlekessel. Heute heizt, nach wie vor in strikter Trennung Technik Spiritualität, ein Blockheizkraftwerk den benachbarten Goetheanumssaal ein.
Entgegen meines erst gehegten, optischen Eindrucks, bei meinem Besuch am Neujahrstag des Jahres 2001, sind die Wände des Haupthauses keineswegs in Meterdickem Stahlbeton gehalten. Viel eher, so liess ich mich heute mittels Wikipedia belehren, war der Bau des zweiten Goetheanum in hauchdünner Betonschicht gegossen, was a) den Bau massiv komplizierte b) die Beton-Langzeitfestigkeit teils massiv verringerte.
Trotzdem kann ich mich, ohne gross auf die mir eher unbekannte Anthroposophie-Lehre einzugehen, des Eindruckes eines 2. Weltkriegs-Bunkers nicht entledigen. Im Gegenteil, ich sah in den damaligen Bauwerken, meine Erfahrungen einer eher dogmatischen, starren Ideologie der Rudolfsteiner-Lehre, bestätigt. Die Bilder im Nebelbehangenem Dornach, am 1.1.2001 aufgenommen, unterstützen meine Empfindung noch wesentlich. Ich sollte diesen Ort wahrscheinlich eher bei wärmsten Sonnenschein aufsuchen den einige architektonische Impressionen wirkten auf mich zeitweilig positiv, interessant und gedankenanregend.
Ich mag die Philosophien des Rudolf Steiner keineswegs teilen, sie sind mir in weiten Teilen zu esoterisch und doch wiederum zu religiös autoritär ausgeprägt. Und trotzdem darf ich einige von mir gepflegten Betrachtungsweisen den Anthroposophen gutschreiben. Die Waldorfpädagogik beinhaltet einige interessante Ansätze die mich prägten.
Das Architekturverständnis, aufgebaut auf die Anthroposophie-Lehre, von Rudolf Steiner ist meines Erachtens schwierig zugänglich und keineswegs einladend trotzdem setzte dieser Herr, welcher in jungen Jahren durchaus Visionen hegte, Zeichen in die Dornacher Landschaft die einer gewissen Würdigung verdienen. Das diese Zeichen gleichwohl provozierten zeigt die Tatsache dass, sinnigerweise am 1. Januar 1923, das erste Goetheanum, durch Brandstiftung bis auf die Grundmauern zerstört wurde. Der vermutete Brandanschlag blieb bis heute ungeklärt sowie wahrscheinlich einiges aus Rudolf Steiners Anthroposophie-Lehre auf den pragmatischen Betrachter noch heute ziemlich Nebulös wirkt und dies sei keineswegs nur dem Dornacher Nebel zuzuschreiben.
Relevante Links
Webseite des Goetheanum www.goetheanum.org
Wiki zum Goetheanum
Stabkirchen
Die Kleinfassung meiner Stabkirchengeschichte hier kurz zusammengefasst. Vielleicht finde ich die notwendige Zeit noch um ausgedehnter über diese faszinierenden Bauwerke zu berichten. Zwei Beispiele sind hier näher Illustriert aus Borgund und Hopperstad.
Stabkirchen sind entstanden in den Jahren 1000 bis 1300 in weiten Teilen Norwegens.
Damals waren Mönche aus Irland und Deutschland, mit Unterstützung des Heiligen Stuhls und teils der Norwegischen Könige, im Landesinnere unterwegs zur Christianisierung der Wikingerstämme. In jener Zeitepoche entstehen interessante kulturelle Synergien zwischen den, technologisch sehr fortschrittlichen, Wikingervölker und einer finanzpotenten katholischen Macht. Doch entgegen den klimatologisch günstigen und topografisch bequemem Verhältnissen Mitteleuropas, schlägt den Mönchen mit den Geldbörsen voller Goldmünzen, ein rauer, kalter Nordwind um die Ohren.
Die Folge, im Gegensatz zu Zentraleuropa wo die Bekehrung gerne mittels Schwert und Scheiterhaufen vollzogen wurde, war im damaligen Norwegen Offenheit und kulturelle Flexibilität gefragt.
Es entstanden Sakralbauten die von einer hohen Baukunst der damaligen Wikingervölker zeugen. Genannt die Stabkirchen, welche im 14ten Jahrhundert in der Zahl rund 1000, übers ganze Norwegen verteilt waren. Heute sind auf Norwegischem Boden nur noch 28 derer erhalten. Vorwiegend jene die mittels baulichen Massnahmen, wie ein vom Boden abgesetztes Steinfundament und einer effizienten Baumharzimprägnierung, überstanden mehr oder minder, wohlauf den Zahn der Zeit.
Ein Element welches von den Wikinger-Religionen in die Katholischen Gotteshäusern einfloss war der Drache welcher Giebelenden wie auch Eingangsportale oder Türumfassungen ausgiebig verziert.
Die Umrahmung der Eingangstüren ist reich verzieht mit Schnitzereien und Reliefs. Diese Tür befindet sich an der Stirnseite der Kirche gegenüber des Altars. Eine zweite Tür eher bescheiden verziert war oft an der Seite angebracht. Diese zweite Türe war als Einlass denn Gemeindemitgliederinnen bestimmt. In damaliger Zeit herrschte strickte Trennung zwischen Männern und Frauen in Kirchenbauten.
Der um die Kirche herum angelegte, gedeckte Laubengang war den Ausgestossenen, wie Leprakranke, zugänglich. An denn Wänden zum Kirchenraum finden sich einige Holzbohrungen durch welche das Geschehen, zumindest Akustisch, mit verfolgt werden kann respektive mit verfolgt werden konnte. An jenen besagten Holzwänden sind noch heute zahlreiche eingeritzte und eingeschnitzte Familienzeichen, damalig von Gott Verlassenen, auffindbar.
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Der Innenkörper einer Stabkirche baut, wie dem Namen zu entnehmen, auf Pfähle, respektive des Norwegischen übersetzt, auf Stäbe auf. Die Stäbe, 12 Hauptstäbe, denn 12 Aposteln entlehnt, welche aus über Jahre hinweg getrocknete Baumstämme stammen, sind Hauptstützelemente Kirche insbesondere des Daches. Versteift ist die Konstruktion einerseits durch die verzierten Querstreben anderseits mittels aus Wurzelholz geschnittenen Winkeln.
Der Altarbereich ist im kleinen Vorbau, ähnlich den hier geläufigen Kirchen, platziert. Beleuchtet wird dieser durch das einzige Fenster welches auf der gegenüberliegenden Seite oberhalb des Haupteingangs, Eintritt der männlichen Gläubige, im Giebelbereich eingebaut ist. Somit spielt die Ausrichtung der Kirche zur optimalen Ausleuchtung des Alters zur gewünschten Stund eine elementare Rolle. Meist zeigt die Fensterseite auf Westen so das die Nachmittagssonne den Altar optimal ausleuchtet. Zusätzlich sind im Altarbereich kleine verschliessbare Türchen eingebaut die bei Morgensonne für eine Altarausleuchtung sorgen.
Die noch existierenden Stabkirchen werden heute vom Verein für Denkmalpflege erhalten und gepflegt.
Tessiner Architekturansichten
Es ist zweifelsohne das Tessiner Ecklein vollbespickt mit edelster Baukunst. Über alle Zeitepochen hinweg gabs für mich viel zu Staunen. Klar das hier weniges meiner Impressionen Platz beanspruchen kann.
Erstmals jedoch einige lockere fotografische Impressionen aus der Stadt Locarno ehe ich mich ernsthafterer Architektur zuwende.
Hangwärts finden sich einige eindrückliche Jugendstillvillen die ohne deren genauer Herkunft zu kennen durchaus hier Erwähnung finden.
Auch erwähnenswert, wenn doch auch so unbekannt, das Wohn und Geschäftshaus in der City von Locarno. In etwa auch Jugendstillbauepoche indes mit reich bemalter Fassade. Im Haus in heute die Sportabteilung des Manors untergebracht.
In Locarno bleibend, diesmal im rechtwinklig angeordnetem Neuteil, ein 6-Geschossiges Geschäftshaus mit vorgestellter Stahlfachwerk-Ummantelung. Eigentlich sind es eher zwei rechteckige Häuser die mit einer Deckplatte verbunden sind. Beide Quader wiederum werden mit der filigranen Stahlkonstruktion zusammengehalten. Und entgegen der Annahme das dies Stahlgitter einzig der Zierde dient tragen die Aussengitter die jeweilig mit Trägern verbundenen Stockwerke. Das vom Tessiner Architekten Livio Vacchini gebaute Geschäftshaus verbindet raffinierte Funktionalität mit schlichter Ästhetik, sinnigerweise nennt sich dies Bauwerk, anlehnend an die spektakuläre Stahlkonstruktion, „La Ferriera“ was zu Deutsch „das Eisenwerk“ heisst. Mein Bild zeigt das von innen her sichtbare Stahlgitter aus dem öffentlichen Durchgang heraus fotografiert.
Interessante Links hierbei,
Das Architekturbüro Studiovacchini.ch
Wikieintrag des verstorbenen Architekten Livio Vacchini
Die Hauswebseite Ferriera.ch
Mein Blogbeitrag zum Thema Locarno
Wer sich im Tessin herumtreibt und ein ausgesprochenen Architekturfetisch sein eigen nennt kommt unmöglich ohne nähere Erkundung an Mario Botta vorbei. Unser Objekt der Begierde steht in einem unscheinbaren Ort genannt dieser Mogno und kann zugeordnet werden in die Abteilung Sakralbauten.
Genannt hier die kleine Kirche Chiesa di San Giovanni Battista welche das 1636 erbaute und 1986 nach einem Lawineniedergang komplett zerstörte Gotteshaus heute ersetzt.
Auf meinem Bild die Ansicht des Läutwerks aufgebaut am abgeschrägten Eingangsportal welches zugleich als Wassertreppe dient. Hierbei bemerkend, weitere Fotos und Hintergrundinformationen auf meinem Blog unter Das Maggiatal anno 1600
Link auch hierbei
Mario Botta
Gasometer Schlieren
Als Kohle noch von weit oben, genannt 1870 Meter über Meer, Schlafegg und andere Gruben, sich in Schlieren zum Ausgasen versammelte. In Schlieren war Kohle zu Stadtgas für die Leitungsnetze der Stadt Zürich vergasst worden. Heute, da nur noch Erdgas im Netze fliesst, ein einziger Zeuge, das Gasometer vor Schlieren thronend.
Üetlibergturm
Üetlibergturm einfach nur ein schönes Foto eines durchaus schönen Bauwerkes hoch zu Zürich.
Mannheim
Der Mannheimer Wasserturm trennt die Innenstadt welche innerhalb eines Hufeisens quadratisch aufgebaut ist in zwei Erschliessungshälften. Sinnigerweise dies im Rechten Winkel zur Stadtachse, aber erstmals der Reihe nach. Mannheim ist eine der wenigen Städte in welchen Industriedynastien, BASF und co und vorgängig die ansässigen Adeligen mächtig viel Einfluss auf die Stadtentwicklung ausübten. Die Strassenzüge in der Altstadt ca. von 1790 sind, in einer Hufeisenform, Quadratisch angeordnet. Die Strassenquadrate sind Richtung Nordost von A bis U durchbuchstabiert das Schloss bildet den Nullpunkt und gleichzeitig die Achse der Stadt. Von der Achse Richtung Nordwesten sind die Sektoren von 1 bis 8 durchnummeriert dies wiederholt sich im Teil von der Stadtachse weg Richtung Südosten. Auf dieser Seite jedoch beginnend bei 1 und endend bei 15. Folglich beginnt die Innenstadt beim Sektor A1 und endet beim Sektor U6. Der Mannheimer Wasserturm mit einer Höhe vom 60 Metern, Baujahr 1889, ca 50 Meter Wassersäule, lieferte damalig das Trinkwasser über den Stadterschliessungshauptstang welcher im rechten Winkel zur Stadtachse das Hufeisen entzweite.
Erst der weitere Zusammenhang des Wasserturms innerhalb der Stadtarchitektur macht deren Besonderheit aus. Der Wasserturm als Wahrzeichen des technologischen Fortschritts in der Jahrhundertwende und das Schloss, damalig Residenz der Kurfürsten von der Pfalz, erbaut in den Jahren 1720–60, als Symbol weltlicher Macht, definieren die Stadtachsen.
Interessantes
Mannheim Luftbild Google
Mannheim Wiki
Guggenheimmuseum Bilbao
Das Guggenheimmuseum in der schönen Stadt Bilbao, mehr zu der damaligen Reise auf der Spanienseite
Primetower
Der Blick von meiner Dachterrasse aus offenbart die kommenden Hochhäuser der Stadt.
Frankfurt
Die Sicht vom Frankfurter Messeturm auf die Stadt hinunter.