TG-Agenda

Alles ist im Wandel, so Manches entsteht und so Manches verschwindet. Die damalig, in den Jahren 2000, sehr aktive Transcommunity kreierte zahlreiche soziale Projekte. Eigeninitiativen die eine Sichtbarkeit, eine Emanzipation vortrieben und somit die Selbstverständlichkeit des individuellen Geschlechtsausdrucks, in einer bis dato verknorksten Gesellschaft, etablierten. Ich selbst war auch aktiv an der Gründung einiger Trans-Orgas beteiligt, genannt etwa das Transensydikat welches aus einer kleinen Onlinegruppe entstand und zur fixen Institution mit regelmässigen realen Treffen aufstieg. In dieser überaus dynamischen Zeitepoche, gerne genannt die Epoche des „Friede-Freude-Eierkuchens“  sind als Folge einige Veranstaltungskalender entstanden die explizit das Thema Trans abdeckten.

Das Zweiterteam Esther Brunner und Marlene Meister schafften solch eine zeitweilig, rege genutzte, Trans-Veranstaltungsplattform. Einige Jahre später übernahm ich deren Weiter-Pflege.

Die Welt drehte, die Transthematik diente ab den 2010ern einer zunehmend inhaltslosen linken Bubble als sich anerbietende Karriereleiter und mit Beginn der 2020ern setzte sich die staatlich verordnete Hörigkeitsdoktrin „bleiben sie Zuhause“ definitiv, über alle Schichten, hinweg durch. Damals entstandene Gruppen und Vereine die sich der Thematik Trans in all deren Variationen annahmen verschwanden klagheimlich von der Bildfläche. Als exemplarisch zu dieser Geschichtsentwicklung nenne ich die Auflösung der Gruppe „Femme Travestie“ später „Transpersona“ (1980 bis 2022).

Ein Veranstaltungskalender war und ist heute hinfällig. Das von Esther Brunner und Marlene Meister geschaffene Projekt TG-Agenda.ch, respektive Transidentitaet.ch war zunehmend inhaltslos. Mich erreichten keine Veranstaltungshinweise mehr die ich hätte einfügen können. An Stelle einer Gruppenpluralität etablierte sich eine einzige  Lobby-Gruppe im Fährwasser der, oft vom mir kritisierten, Mainstreamlinken.

Ich beschloss dieser Tage sowohl TG-Agenda.ch wie auch Transidentitaet.ch allmählich von Netz zu nehmen. Als erstes sind bei mir die beiden Links auf der Hauptseite www.luisa.net verschwunden. Die kommenden Schritte werden mit der Löschung des Hosts einhergehen.

Transensyndikat

Das Transensyndikat wird’s weiterhin geben. Einerseits ist meinerseits, auch dank meiner Geschichte, viel Herzblut in dies Projekt geflossen anderseits ist das Transensyndikat in einer polarisierten Gesellschaft, wie wir sie heute erleben, wichtiger den je. Inwiefern ich die Gruppe wieder reaktivieren werde ist noch offen, die Lust ist da, die Zeitepoche passend, die Menschen indes paralysiert im Umfeld des Total-Autoritären. Die Seite bleibt, ich bleibe und ein paar Menschen die sich nach einer Vielfalt, ausserhalb totalitär-identitärer Ideen, sehnen gibt’s auch. Momentan jedoch sind noch einige Baustellen offen die nach Beendigung schreien.  

Webseite  Transensyndikat

Abstraktion Transcommunity 1990 bis 2022 als PDF

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