Freiheit

Als ich damals,

Liebe Freunde, eine Entwicklung zischt ungewollt an mir vorbei die viel Sorge bereitet und womöglich mein Leben nachhaltig, massiv beeinträchtigen könnte.

Damals als ich mich dem Demozug anschloss stand ich ein für ein individuelles Recht der Entfaltung.

Jeder Mensch solle selbst entscheiden welche Substanzen in dessen Körper gespritzt werden.

Jeder Mensch solle selbst entscheiden ob eine Maske sinnvoll sei.

Jeder Mensch solle selbst entscheiden ob ein Zuhause bleiben angebracht wäre.

Für den Gemeinderat und später für den Kantonsrat kandidierte ich, vor Augen klare Ziele die jedem Menschen freie Entscheidungen zubilligen.

Dieser, meinige Freiheitsgedanke, diese meinige Unruhe, die Suche nach der Freiheit, das Einfordern einer Entfaltungsfreiheit war lange in mir drin und lange Gegenstand vergangener Aktivitäten.

So war es, als ich mich im Hausbesetzerkreise tummelte, die Suche nach alternativen Lebensräumen, der Aufbau einer alternativen, lebensbejahenden Kultur, ein Kollektiv das Individualität als Stärke betrachtet und freudig Neues schafft.

Die Welt drehte und Luisa drehte, zugegeben, manchmal gar im roten, doch die Suche nach Freiheit war immer steht’s treibender Motor, ist es immer noch.

Als ich Techno für mich entdeckte wars, mit vielen Individuen eine scheissgeile kollektiv harmonisch, perfekt funktionierende Party abzudrehen. Party war Revolution und Revolution war Party.

Spätere Ausflüge in die Gotikszene waren genauso wichtige Elemente meines Selbstausdrucks. Die Artikulation von gelebter Freiheit.

Als ich die mit Gruppe „Transensyndikat“ ins Leben hievte so wars die erneute Suche nach Freiheit, eine Möglichkeit des Individuellen Geschlechts-Ausdrucks  im starren, auf biologischem Determinismus, festgefahrenem Gesellschaftskonstrukt.  Der Aufbau eines Selbstbewusstseins im damalig voll feindlich  gesinntem Umfeld.

Luisa am Spielen

Als ich die Führung der IG BDSM übernahm so wars mein Bestreben allen Menschen eine frei gelebte, einvernehmliche, facettenreiche Sexualität zu ermöglichen.  Zugang zu Informationen die diese Freiheit ermöglichen sollten.

Ich bewegte und ich bewege sehr viel, hoffentlich noch lange.

Doch leider sind rückgewandte Kräfte am Werke.

Als damals „Alan Berset“ die Ära des aufkommenden Autoritarismus einläutete war mir die Tragweite dieser, neuen Zeitepoche nicht im geringsten bewusst. Nach „Freude-Friede-Eierkuchen“ sollte  Autoritarismus folgen und nächstes Kampfziel, hätt ich nie gedacht, sind wir Trans.

Nicht Alan Berset ist heut Feindbild, die Massnahmen sind weg, die historische Aufarbeitung wird nie folgen und wir werden lernen müssen zu verzeihen, scheisse aber war.

Nein das Feindbild wechselte Seiten, nennt sich heute „Kinderschutz“, „Radikal-Feminismus“, „Christliche Lehre“,  „Esoterischer Naturdeterminismus“,  denkt, wie von Berset gelernt, streng autoritär, und mag alles was sich zurückgebildete Republikaner, zur Repressionsoptimierung, ausdenken.  Dass einige Verknüpfungen zur damalig aufmüpfigen Freiheitsbewegung  sich festigten, schmerzt  mich besonders.

Wenn hier irgendjemand dieser Scheisstext liesst so bitte ich um Konsequenzen. Ponyhof war gestern und heute ist ernsthafte Auseinandersetzung gefragt. Ein Monster kommt auf uns alle zu, die Front mögen Transen sein doch die Tragweite ist viel mächtiger. Rechtskonservatives Gedankengut wird alles niederwalzen was einst en fünklein Freiheit bedeutete. Mein Satz „nach den Massnahmen ist vor den Massnahmen“ wird  zur knallharten Realität und diesmal nicht aus linkem Eck kommend.

Starre Normen, enge Gesellschaftskorsette und zunehmend eingeengter Raum zum Spielen wird nicht nur unsere Kinder vernichten.

Hab ich nun en Drachen, den ich nie wecken wollte, geweckt ?

Ist mir dies alles scheisse entgleitet bis hin zur möglichen zukünftigen Realität einer einjähriger Gefängnisstrafe nur weil ich aufs Frauenklo pinkeln gehe?

Liebe unbekannt Unbekannte Ihr habt richtig viel zu lesen, macht dies, lonht sich.

Liebe Trans, Pflegt Euch, seit nett zu einander und seit richtig stark.

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